Zu Recht wird der aktuelle Erlass von Arbeitsminister Martin Kocher, der die Ausstellung der Rot-Weiß-Rot-Card für diplomierte Pflegefachkräfte aus Drittstaaten bereits während des laufenden Nostrifizierungsverfahrens vorsieht, allgemein als wichtiger Schritt kommentiert. Umso willkommener ist diese politische Entscheidung, weil gerade Corona gezeigt hat, wie entscheidend eine ausreichende Personalisierung im Spitalsbereich ist. Dieser Mitarbeiterbedarf im Wiener Spitalswesen kann nur mit zusätzlichen ausländischen Pflegekräften gedeckt werden. Das haben die letzten Monate wieder bestätigt. Für eine derartige personelle Aufstockung, die von der FCG-Younion schon jahrelang gefordert wird, sind von der Bundesregierung die Weichen nunmehr gesetzlich gestellt. Damit kann mehr qualifiziertes Spitalspersonal für die Wiener Spitäler aus dem Ausland herangezogen werden, um die Qualität in der Spitalsbetreuung mittel- und langfristig zu garantieren. Experten rechnen österreichweit mit dem Fehlen von 40.000 Pflege- und Spitalskräften, davon entfällt ein guter Teil des Fehlstandes auf die Wiener Spitäler. Will man vor allem den, durch die Pandemie in seiner Bedeutung aufgewerteten Bereich der Intensivmedizin, dem notwendig gewordenen Standard anpassen, so ist eine der Voraussetzungen dafür, entsprechendes Fachpersonal bereit zu stellen. Sollte das nicht möglich sein, dann sind lange Lockdowns entweder bei der derzeit grassierenden, spätestens bei der folgenden Gesundheitskrise vorprogrammiert. Welchen wesentlichen Anteil an der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems derzeit die aus dem Ausland stammenden Pflegekräfte wie etwa jene von den Philippen kommenden Kolleginnen und Kollegen haben, zeigt die derzeitige Situation in Wiens Spitälern ganz eindeutig.
Spitäler
Aktualisiert: 20. Apr. 2021
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